Fototipps

Hier habe ich Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zusammefasst. 
Voilà: Die besten Basis-Tipps zum Fotografieren auf Reisen!

Tipp 1
Welche Ausrüstung?
--> Das hängt von Deinen Vorlieben ab! Sicher ist:

--> Auch als blutiger Anfänger kann man erstaunliche Bilder machen - vorausgesetzt,
man hat das richtige Werkzeug! (...und das bedeutet nicht zwingend einen Spiegelreflexkamera
--> siehe auch Equipment).

• Wer Unschärfen liebt, sollte aufpassen, dass das (Tele-)Objektiv entweder eine große Brennweite 
(mind. 135 mm) besitzt, oder aber bei sehr kleiner Blendenzahl (mind. f 2,8) beginnt.
(Am besten beides ;-))
• Wer spannende Landschaftsaufnahmen mit 'dramatischem Himmel' will,
ist mit einem extremen Weitwinkel gut beraten (am besten beginnend bei mindestens Brennweite16 mm)
• Wer Naturdetails liebt, wird um ein gutes Makroobjektiv nicht herumkommen.





Tipp 2
Noch keine Erfahrung mit der Kamera?
--> keine Panik, und nicht zu viel Technik auf einmal zumuten!

• Wer Unschärfen liebt, sollte für's Erste den Sportmodus für die ersten fotografische Versuche wählen (und Tipp 1 beachten. ;-)
• Wer Landschaften festhalten will, darf entspannt auf den Landschaftsmodus zurückgreifen.
• Und Detailfreude schrauben jetzt bitte ihr Makro auf, stellen auf das Makrosymbol (Blume)
und zoomen (bei einfacheren Kameras ohne Makrolinse) ganz nah ran ;-)

Äffchen bist zu Anschlag herangezoomt und im Sportmodus (Blende war mit f 2,8 komplett offen)
Motiv (Äffchen) bis zu Anschlag (Teleobjektiv 70-200, hier 200 mm) herangezoomt und im Sportmodus fotografiert
(Blende war mit f 2,8 komplett offen, weil es relativ dunkel war)



Der extreme Weitwinkel (10 mm) lässt den himmel gleich noch etwas 'dramatischer' erscheinen.
Der extreme Weitwinkel (Brennweite 10 mm, f 5,6) lässt den Himmel gleich noch etwas 'dramatischer' erscheinen.

100 mm Makro, Blende 3,2
100 mm Makro, f 3,2 bei ISO 400


Tipp 3
Angst vor dem Kamera-Handbuch oder Du kommst mit den viele Fachbegriffen auf einmal
nicht zurecht?
--> Da bist du nicht der/die Einzige. ;-)

Man sollte sich aber wenigstens bei den ersten Ergebnissen einmal die Dateiinformationen der besonders gelungen und der völlig verpatzten Bilder ansehen!
Die findest Du im Photoshop unter "Datei -> Dateiinformationen -> Kameradaten" oder im Lightroom unter  "Bibliothek -> rechter Infokasten".

Besonders Blende, Brennweite, Belichtugszeit und ISO-Zahl erklären Dir viel von selbst
und Du kannst die Daten im Hinterkopf behalten, wenn Du Dich später dann doch mal an Halbautomatik oder manuelle Einstellungen traust.

Übrigens:
Wenn man mit der Kamera ein wenig vertrauter ist, bekommt man auch automatisch 
mehr Lust auf's Handbuch :-)

Infos zu Deinen Bild im Photoshop suchen unter: Datei -> Dateiinformationen -> Kameradaten



Infos zu Deinen Bild im Lightroom suchen unter: Bibliothek
-> rechten Infokasten nach unten scrollen






Tipp 4
Reisevorbereitungen?
--> Die sind wichtig und unabdingbar!

Nur, wenn Du weißt, welche Bilder Du machen möchtest und wie die Bedingungen vor Ort sind, kannst Du auch das richtige Equipment einpacken.
Ein guter Hinweis: Welches Objektiv benutzt Du am liebsten zuhause? Welches fasst Du (noch) nicht so oft an?
Bei der Reisefotografie muss es oft sehr schnell gehen und Du wirst in solchen Moment immer eher auf 'Altbewährtes' zurückgreifen!

Und nicht vergessen:
Hast Du Dich über das Land und seine Besonderheiten kundig gemacht?
(sieh dazu auch Tipp 5!)
Zu meiner persönlichen Basisaustattung gehören neben Kamera und den richtigen Objektiven immer(!):

• Eine passende Ersatz-Kamera
• genügend Akkus und Speicherkarten
• Eine externe, stoßgedämpfte Festplatte zur Datensicherung
• Regenschutz, Ersatzfilter zum Objektivschutz, Esatzdeckel fürs Objektiv
• Reinigungsbläser und Reinigungsset für den Sensor
• sowie ein Stativ oder Reissäckchen (was das ist kannst Du bei Equipment nachlesen)

Außerdem:
• Laptop und Kartenleser
(es gibt alternativ auch externe Festplatten,  die auch direkt Karten auslesen)
(--> siehe zum Equipment auch den folgenden Tipp 10 und Equipment)


Tipp 5
Großes Ego?
--> Weg damit!

Wer mit einem großen Tele oder mit dem dicken Batteriegriff Eindruck schinden will,
hat nicht nur zu viel zu schleppen, sondern im Zweifelsfall Leute vor der Linse,
die Dich für einen unsympathischen Angeber halten oder die Flucht ergreifen,
weil sie merken, dass Du fotografierst :-)
Und in manchen Ländern erhöt es die Chance auf Kameraklau auch nicht unwesentlich.
Eizige Ausnahme: Tierfotografie (hier wärest Du ohne Tele komplett aufgeschmissen).
Allgemein gilt für gute Fotos (insbesondere Reportagen):
Mache Dich so weit als möglich unsichtbar und bleibe immer, wirklich immer(!) 
höflich und respektvoll.

Informiere Dich vorher, in welchen Ländern die Leute sich gern portraitieren lassen
und in welchen Kulturen das ein 'No go' ist und: Halte Dich daran.
Frage die Person im Zweifelsfall freundlich vorher!


Tipp 6
Die beste Zeit zum Fotografieren?
--> Folge dem Licht!

Sehr früh am Morgen oder ab spätem Nachmittag sieht es meist am spannendsten aus. Aber auch die sonnigste Mittagssonne lässt sich gut einsetzen.
In dichten Wäldern oder in Gebäuden kann mann hier das 'Mehr' an Sonnenlicht prima nutzen!
Und wenn es bedeckt ist, oder regnet, hat man (z.B. bei Portraits) draußen sogar einen
unschätzbaren Vorteil: Das Gesicht ist fein ausgeleuchtet wie mit einer Softbox :-)
Bei Regen aber immer auf genügend Regenschutz für die Kamera achten!

Abendstimmung nach Gewitter: Die Landschaft ist nicht spektakulär, aber der Himmel sorgt für ein spannendes Bild :-)
Abendstimmung nach Gewitter: Die Landschaft ist nicht spektakulär, aber der Himmel sorgt für ein spannendes Bild :-)






Die Mittagssonne macht auch im dunkelsten Wald zart beleuchtete Aufnahmen möglich.







Tipp 7
Schlechtes Wetter?
--> Ein Glücksfall!

Nebel macht Bilder oft besonders ausdrucksstark, Ein Farbtupfer vor Grau
(z.B bute Jacke oder Schirm) macht das Bild spannend.
Bei Regen kannst Du mit Spiegelungen arbeiten oder mit vorhandenen Lichtern
(z.B. Straßenbeleuchtung) interressante Effekte erzielen.

Das war ein grauer und wirklich ungemütlicher Tag! Aber Nebelwolken in Baumwipfeln haben doch was, oder?
Das war ein grauer und wirklich ungemütlicher Tag! Aber Nebelwolken in Baumwipfeln haben doch was, oder?



Die Spiegelung der nassen Straße macht das Bild erst lebendig.
Die Spiegelung der nassen Straße sorgt für ein lebendiges Bild.


Tipp 8
ungewöhnliche Perspektive?
--> beste Idee!

Probiere aus, was Dir gefällt! So lassen sich auch mit eher langweiligen Motiven Ergebnisse erzielen, die Dein Portfolio bereichern!

Was sieht spannender aus: Ein Schiff von oben oder von der Seite?



Tipp 9
Über- oder Unterbelichtung?
--> Na klar!

Passiert manchmal versehentlich, aber lösche die Bilder deshalb nicht gleich.
Oft sieht man erst am großen Bildschirm, welche 'Schätze' da entstanden sind!
Wenn Du mit Deiner Kamara bereits vertraut bist: Spiele absichtlich damit!

Vielleicht keine Absicht, ungewünschte Lensflares
(Lichtzeichungen rechs und links unten) auf dem Bild, aber trotzdem schön:
Eine einsame Insel in der Nachmittagssonne ;-)





Bewusst unterbelichtetes Bild: So wirken dieAthmosphäre des Waldes 'düsterer'.




Tipp 10
Langzeitbelichtung?
--> Gar nicht so schwer!

Für die, die sich bereits an manuelle Einstellungen trauen,
...oder die, die in der Dämmerung noch Bilder machen wollen
(oder) immer einen Graufilter dabei haben!

Grundsätzlich gilt:
1. Nur mit Stativ, oder alternativ mit Reissäckchen.
2. Wie der Name schon sagt: Das Bild eine lange Zeit belichten.
Das macht die Kamera entweder von selbst (wenn man bei genügend Dunkelheit - Dämmerung
ist ideal - oder mit einem entsprechendem Graufilter vor dem Objektiv im Automatikmodus
eine niedrige (!) ISO-Zahl vorgibt.
Noch besser:  Man stellt manuell auf die entsprechend gewünschte Zeit (z.B. 3 Sekunden) und probiert aus, mit welcher Blende und ISO die besten Ergebnisse erzielt werden.

In der Dämmerung aufgenommen: 0,8 sec bei f 22.
In der allerersten Dämmerung aufgenommen: 0,8 sec bei f 22.








Tipp 11
Fotos sichern?
--> Unbedingt!

Du wärst nicht der erste, dem die Bilder einer ganzen Reise verloren gehen.
ich sichere meine Bilder auf Reisen immer auf meinem Laptop und zusätzlich auf einer externen Festplatte.
Beides transportire ich getrennt. Wenn Dein Laptop in de Fotorucksack passt, und Du diesen im Flugzeug vermutlich als Handgepäck bei Dir hast, würde ich die Festplatte gut gepolstert im Koffer verstauen.
Solltest Du den Laptop im Koffer habe, dann pack die Festplatte mit in den Fotorucksack.


Tipp 12
Abgeloost?
--> Macht nix!

Das passiert auch den besten Profis hin und wieder!
Bilder alle unscharf, weil der AF nicht eingestellt war, Speicherkarte nicht eingelegt und erst gemerkt, als das Supermotiv längst vorbei war, ganze Kamera oder das Lieblingsobjektiv vergessen oder geklaut...
Es gibt tausend Gründe sich über etwas zu ärgern, dass sich nicht mehr  ändern lässt.
Besser: Aus dem Fehler oder Verlust einen Gewinn machen:
Die verpasste Chance vergessen und darauf vertrauen, dass im kommenden Fotoleben
noch viele Chancen kommen.
• Schauen, ob man unkompliziert Ersatz beschaffen kann (in großen Supermärkten gibt es oft mehr, als man es aus Deutschland kennt!)
• Kreativ werden und sich über Sonderaufgaben freuen
(z.B. bei fehlendem Objektiv: "dann eben spannende Portraits mit Weitwinkel",
"Landschaftsdetails mit Tele"
--> bei fehlender Kamera: "Was kann ich aus meinem Handy herausholen?").


Zum Schluss:
Nur Mut! 
Ich habe mal  (Aufgrund vergessener Speicherkarte und leerem Handyakku)
in einem winzigen chinesische Dorf nur noch das Smartphone meines Partners zur Verfügung gehabt.
Das Ergebis waren u.a. diese beiden Bilder:

Trotz allem ein wohlkomponiertes Bild mit dem Samsung S4


...und ein Schnappschuss, der mir einfach so gefiel :-)



Ich freue mich immer über weitere Fragen, Wünsche oder Anregungen zu diesem Thema.
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